Es gab sicherlich nicht wenige, die nach bekannt werden des Ergebnisses ihren Augen und Ohren nicht trauen wollten. Gewonnen? Jaaa – gewonnen!!! Kaum zu glauben, aber wahr. Wir können es noch!
G-E-W-O-N-N-E-N !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und wie….
Ohne die verhinderten Stammkräfte Schmidt, Kruse und Schulz (letzterer von MC_Boethern nieder gerungen), fuhr man mit eher gemischten Gefühlen nach Oldenburg. Aber in dem Bewusstsein, dass man schon lange „nichts mehr zu verlieren“ hat, schwor Trainer Günter Hasch die Truppe auf einen großen Fight ein und stellte innerhalb der Mannschaft kräftig um.
Die Rückkehrer Björn Riedel und Dennis Struwe standen wieder zur Verfügung, zudem wurden Tobi Hamann auf links und Melf Westphal auf der Libero-Position eingesetzt.
Auf einem knüppelharten, sehr unebenen Platz kam der TSV überraschend gut ins Spiel:
Bereits in der 2. Min war es unser „Feldhase“ Sascha Niss, der nach Pass von Klotze den „Turbo“ einschaltete, die Abwehr überrannte und schließlich zum 1:0 frei vor dem Torwart abschloss.
Großer Jubel über die frühe Führung!
Es folgte eine starke Vorstellung unserer Mannschaft, der man den unbedingten Siegeswillen anmerkte. Die Oldenburger hatten in den Zweikämpfen nichts zu lachen, der Ball zirkulierte zudem nur beim TSV durch die Reihen.
Allseits schnelles Umschalten, Laufbereitschaft, umsichtiger Spielaufbau – es stimmte an diesem Samstagnachmittag einfach.
Hier das Protokoll unglaublicher Geschehnisse:
23. Min: langer Ball über links, T. Hamann erläuft sich den Ball und peitscht den Ball aus dem Lauf heraus hart und halbhoch in die Mitte, wo bereits Struwe, Niss und Riedel auf Verwertung warten. So was hat man lange nicht gesehen! Riedel zimmert das Ding direkt in die Maschen!
Jetzt gibt es kein Halten mehr! Die Mannschaft spielt sich in einen Rausch. Bereits eine Minute später: „Oldie“ Andreas Sievers, dem nach diesem Spiel wohl wieder „Verbandsliga-Ambitionen“ unterstellt werden müssen, schlägt einen Freistoß aus halblinker Position in den Strafraum und wieder ist es Björn Riedel, der hochsteigt und mit einer Bogenlampe über den Torwart das wahrscheinlich erste Kopfballtor seiner Karriere macht. 3:0 - Unglaublich! Großes Kino in Oldenburg – die Zuschauer trauen ihren Augen nicht!
Die Gastgeber erzielen in der 37.min durch Matthias Rönnpage per Elfmeter das 1:0 Torwart Henning Eicke hatte die Ecke geahnt und war dran, konnte den harten Schuss mit den Fingerspitzen allerdings nicht mehr abwehren). Der Schiri hatte zuvor ein zweifelhaftes Festhalten von Klotze gesehen und auf Elfmeter entschieden.
In der 40.min dann sogar die Chance, auf 1:4 zu erhöhen: Niss und Struwe setzen den Abwehrverband unter Druck, der Libero kann den Rückpass auf dem holprigen Boden nicht kontrolliert weiterspielen. In Überzahl spielt Sascha Niss den Libero aus und will frei vor dem Keeper links unten einschieben. Der Torwart kann zur Ecke klären.
2. Halbzeit:
46.min: Freistoß Niss auf den langen Pfosten, T.Hamann kommt gerade noch ran und köpft den Ball von außen knapp vorbei gegen das Außennetz.
57. min Sascha Niss Alleingang über links, wo er dem grätschenden Libero den Ball noch wegspitzelte und dann im Zick-Zack-Lauf Richtung Strafraum mehrere Abwehrspieler umkurvte, tunnelte, ins Leere laufen ließ, so dass man zeitweilig dachte er wäre die Wiedergeburt von Jay-Jay Okocha, bis er schließlich zum 4:1 einschob und damit großen Jubel auslöste.
Dann ging uns langsam zunehmend die Puste verloren und Oldenburg kam noch mal ran:
76.min: Alexander Hasler (Nr. 6) mit dem Kopf nach Freistoß von Sascha Rönnpage
Im Gegenzug 83. min Dennis Struwe von der linken Strafraumecke aufs lange Eck, der Ball prallt von der Unterkante der Latte zurück ins Spiel, der eingewechselte Nagel verpasst knapp.
92. Min Elfmeter nach Foul von Ekici an Gütschow. Klares Foul von Ekici, der aber trotz dieses Fehlers eine ganz starke Vorstellung gegen den erfahrenen Gütschow zeigte. Rönnpage verwandelt zum 3:4 Endstand.
Unser Keeper Henning hatte nur selten Gelegenheit sich auszuzeichnen: eine Super-Parade Mitte der 2. Halbzeit von Henning, der einen Freistoß unten links rausfischt, wie man es sonst nur von Oli Kahn kennt
Fazit: Eine durchweg starke Leistung aller eingesetzten Spieler, überragend: Ekici, Niss
Im Anschluss gab es eine feucht-fröhliche 2Std.-Rückfahrt, besser hätte man es nicht planen können….Dieser Sieg war super wichtig für die Moral, geradezu erlösend nach der langen Durststrecke. Einfach Balsam auf die Seele der TSV-Gemeinschaft!
Dennis Struwe