Der Abwärtstrend beim TSV Heiligenstedten geht weiter. Selbst bei bestem Fußballwetter und einem personell gehandicapten Gegner aus Wellenkamp reichte eine zweimalige Führung am Ende nicht, um den ersten „richtigen“ Dreier im Jahr 2010 einfahren zu können. Zwar musste Trainer Willmann sein Team erneut aufgrund zahlreicher kurzfristiger Ausfälle (S. Niss, D. Lohse, Kristian und Florian Scheel) umbauen, dennoch scheiterte man letztendlich einmal mehr an der eigenen Passivität und der gravierenden Abwehrschwäche bei Standardsituationen.
Die Heiligenstedtener Mannschaft, die sich bei elf anwesenden Spielern quasi von selbst aufstellte, kam relativ gut ins Spiel und verbuchte bis zur dreißigsten Spielminute die größeren Spielanteile. Die größte Chance ergab sich in der 23. Spielminute nach einer scharfen Flanke von Rechtsaußen Christoph Steckhan. Der schulmäßige Kopfball von Mittelfeldstaubsauger Olaf Sommer verfehlte jedoch knapp sein Ziel und sprang unglücklich vom Innenpfosten zurück ins Feld. Diese Aktion ließ den Gastgeber aufwachen, der daraufhin zu klareren Offensivaktionen kam. Die Willmann-Elf wurde zum Ende der ersten Halbzeit immer passiver und konnte sich bei Keeper Henning Eicke bedanken, der zweimal glänzend parierte. Völlig überraschend dann aber doch die Führung durch Andree Klotzbücher, der kurz vor dem Pausenpfiff eine präzise Ecke von Sturmkollege Patrick Schulz aus kurzer Distanz zur 1:0-Halbzeitführung versenkte.
Nach der Pause dachte man eigentlich, dass der TSV das Spiel im Griff zu haben schien, doch dann erzielte Lassen aus dem Nichts das 1:1 per Kopf nach einem Freistoß von halblinks (60.). Keine zehn Minuten später verbuchte „Paddy“ Schulz dann seinen zweiten Assist an diesem Sonntag, nachdem Igor Weber auf Wellenkamper Seite seine Ecke unglücklich ins eigene Netz beförderte. Doch anstatt das durchaus mögliche 3:1 nachzulegen – so lief u.a. Schulz in der 80. Minute alleine auf Gästetorwart Rudnick zu – kam es wie es kommen musste. Erst fiel das völlig unnötige 2:2 durch Konstantin Hergenreder nach einer strittigen Ecke (83.), dann folgte zu allem Überfluss auch noch der glückliche Siegtreffer für die Heimmannschaft durch Striebinger (87.). Kurz davor hatte der spät eingewechselte Andreas Sievers noch die Chance zur abermaligen Führung vergeben. Doch fast im Gegenzug wurde Libero Mario Andres zu einem Foulspiel gezwungen, woraufhin dieser den Platz mit Gelb-Rot verlassen musste. Aus dem darauffolgenden Freistoß resultierte dann das dritte (!), schmerzvolle Gegentor nach einer Standardsituation an diesem Nachmittag.
Nach einem solchen Spiel bleibt neben dem Engagement von Andi Sievers, der sich direkt nach seinem Einsatz mit der Reserve in Reher/Puls noch für die Erste zur Verfügung stellte (Respekt an dieser Stelle), lediglich das positive Debüt von Basti alias „Erwin“ Krause auf der linken Außenbahn zu konstatieren. Ansonsten muss man ähnlich wie ein mehr oder weniger beliebter Bundesligist im näheren Einzugsgebiet froh sein, dass die Saison 2009/2010, die man immerhin acht Spieltage lang anführte, in weniger als vier Wochen ein Ende hat.
Stecki (als desolate Nummer 8)