Die Sonne schien, es gab Currywurst und der obligatorische Kuchen der Spielerfrauen war einmal mehr hitverdächtig. Das war es aber auch schon an positiven Eindrücken von der Auswärtsfahrt mit dem Bus nach Offenbüttel.

Einmal mehr stark ersatzgeschwächt kamen auf Seiten des TSV Jan-Hendrik Schäfer (18) und Dirk Westphalen (19) zu ihren Debüts in der 1. Mannschaft. Schäfer hatte als einzig nominelle Spitze einen schweren Stand, dennoch kann man bei ihm sagen, dass er definitiv zu den positiven Überraschungen der letzten Wochen zählt. Ähnlich präsent – gerade in der Vorwärtsbewegung – zeigte sich auch Dirk Westphalen, der selbstbewusst und engagiert über die rechte Seite agierte. Leider schmälerte eine unnötige, jedoch auch überzogene rote Karte in der letzten Spielminute wegen groben Foulspiels seinen insgesamt sehr gelungenen Gesamteindruck. Kopf hoch, Mund abwischen, in ein Paar Spielen bist Du wieder dabei. Hast ja schließlich keinen verletzt wie ein gewisser Kevin-Prince Boateng!

Das Spiel an sich ist schnell erzählt: Vorne zu harmlos, hinten überfallartig ausgekontert. Zwar war der TSV in den ersten 45 Minuten mit Wind die bessere Mannschaft, konnte sich jedoch keine wirklich zwingenden Torchancen erspielen. Einzig der „Sechser“ Hans George sorgte mit zwei glänzend parierten Distanzschüssen zwischenzeitlich für etwas Gefahr. Auch ein Kopfball aus kurzer Distanz durch den früh verletzt ausgeschiedenen Patrick Steffens (Zerrung) nach Freistoß Steckhan von links brachte nicht die erhoffte Führung. So war es der Offenbüttler Matthias Petersen, der nach einem gelungenem Steilpass von Steffen Block kurz vor der Pause – quasi aus dem Nichts – das 1:0 für die Heimmannschaft erzielte.

Trotz Gegenwind kamen die Heiligenstedtener besser aus der Kabine und verbuchten durch Christoph Steckhan per Kopf an den Pfosten die große Chance zum verdienten Ausgleich. Danach verpuffte jedoch die Heiligenstedtener Drangphase und der FC Offenbüttel kam zu immer klareren Chancen. Dennoch war es Neu-Libero Melf Westphal vorbehalten, das zweite Tor des Tages zu erzielen. Nach einer scharfen Hereingabe von rechts versenkte er das Leder mit Schmackes ins eigene Netz (70.). Keine fünf Minuten später war Keeper Henning Eicke abermals chancenlos, als Jürgen Voß kurios seinen eigenen Lattentreffer im Nachsetzen zum 3:0-Endstand verwandelte. Gerade im Hinblick auf die Windverhältnisse in Dithmarschen war die Partie danach natürlich gelaufen.

Weiterhin bemerkenswert blieben daher lediglich die Einsätze der „Alten Herren“ Norbert Scheppmann (39) und Marc Denker (42), die eindrucksvoll das Dilemma von Trainer Dirk Willmann und der aktuellen Personalsituation unterstreichen. Jetzt heißt es die noch verbleibenden drei Partien vernünftig über die Bühne zu bringen, um optimistisch in die kommende Saison 2010/2011 zu starten mit dem absoluten Highlight in Form eines Freundschaftsspiels gegen den frisch gebackenen Bundesligaaufsteiger, den FC St. Pauli.

Aufstellung: Eicke – Hass (Göttsches), Westphal, Suhr – Lohse, George, Westphalen – Steffens (Scheppmann), Hecht, Steckhan (Denker) – Schäfer

Christoph Steckhan (Nummer 11)